Auf dem Sprung zu den Meisterschaften: Johannes' Weg zur EM

Hintergrund und Entwicklung

Johannes Juul Sømod, ein 26-jähriger Eliteturner aus Odense, der nahezu sein ganzes Leben dem Turnen gewidmet hat, nahm an der Europameisterschaft im Tumbling teil, die vom 1. bis 8. April 2024 in Guimarães, Portugal, stattfand. Neben seinem Engagement im Turnsport studiert er Maschinenbau an der Syddansk Universität und absolviert derzeit ein Praktikum bei PE-Redskaber. Daher war es nur naheliegend, Johannes’ Weg durch die EM zu begleiten.

Bei PE-Redskaber unterstützen wir Johannes' Ambitionen und sind stolz darauf, zu seinem und vielen anderen Erfolgen in der Turnwelt beizutragen. Unser grundlegendes Ziel ist es, einen positiven Unterschied in den Bereichen Turnen, Gesundheit und Wohlbefinden zu bewirken, was sich auch in unserem Engagement für das UN-Nachhaltigkeitsziel 3.4 widerspiegelt. Durch enge Zusammenarbeit mit Turner:innen und unseren Beitrag zur Innovation im Bereich Turngeräte streben wir kontinuierlich danach, sowohl die Standards des Sports als auch die Gesundheit und das Wohlbefinden in der Gesellschaft zu verbessern.

„Es ist eine Ehre, PE-Redskaber auf einer so großen Bühne wie der Europameisterschaft zu vertreten, und ich sehe viele meiner Werte in dem Unternehmen widergespiegelt,“ erzählt Johannes.

„Ich habe im Alter von nur einem Jahr mit dem Turnen angefangen, und das Wettkampfniveau kam hinzu, als ich acht Jahre alt war,“ erzählt Johannes. Er erinnert sich an eine bedeutende Herausforderung aus seinen frühen Jahren: „Als ich mit neun Jahren mit Tumbling begann, musste ich eine Pause einlegen, weil ich Angst vor  Radwende-Flick-Flack hatte. Ironischerweise sind es heute gerade diese rückwärts Sprünge, die ich hauptsächlich ausführe.“

Johannes kehrte jedoch mit 12 Jahren zum Tumblingsport zurück, nachdem er zwischenzeitlich Showturnen, TeamGym und Fußball betrieben hatte. „Ich habe das Tumbling wieder aufgenommen, weil wir nur zweimal pro Woche normales Sprungturnen trainierten und ich mehr springen wollte. Das machte mir eindeutig am meisten Spaß,“ erklärt er. Seine Entschlossenheit, Ängste zu überwinden und eine solide Technik zu entwickeln, half ihm, schnell seine Angst vor rückwärts gerichteten Sprüngen zu überwinden.


Karriereweg und Erfahrungen im Nationalteam

Johannes' Weg an die Spitze des dänischen Tumbling ist eine inspirierende Geschichte von Ausdauer und Hingabe. „Mit 15 Jahren kam ich in den Nachwuchskader der Nationalmannschaft. Obwohl ich nicht der Beste meines Jahrgangs war, erkannte der Nationaltrainer etwas in mir, das ich selbst damals nicht sehen konnte,“ reflektiert Johannes über seine frühen Erfahrungen im Nationalteam. Zu diesem Zeitpunkt war sein schwierigster Sprung in den Wettkampfübungen ein Doppelsalto, während die besten Turner bereits einen Doppelsalto mit zwei Schrauben (Full-Full) zeigten.

Sein Weg war geprägt von stetigen Fortschritten und einer immer besseren Beherrschung komplexer Techniken. „Erst seit etwa 2019 zähle ich zu den besten Tumblern in Dänemark,“ erklärt er. Johannes schätzt besonders, wie ein unterstützendes Trainingsumfeld seine Hingabe zu intensiverem und konsequenterem Training sowie seine persönliche und technische Entwicklung gefördert hat.

Johannes' Geschichte verdeutlicht eindrucksvoll, dass auch ohne herausragendes Talent in der Kindheit große Erfolge durch Zeit und engagiertes Training erreichbar sind. Seine Erfahrungen sind eine inspirierende Ermutigung für alle, die davon träumen, an die Spitze zu gelangen – wenn man nur genug trainiert und niemals aufgibt, wird man es schaffen. Insgesamt erfüllt Johannes genau die Erwartungen und Anforderungen, die GymDanmark an Elite-Turner stellt.


Johannes' Engagement und Erfolgen im Tumbling

  • 2010 - heute: Seit 2010 ist Johannes Teil des SG Senior Tumbling und SG Elite Tumbling, wo er kontinuierlich seine Fertigkeiten im Tumbling weiterentwickelt und verfeinert hat.
  • 2013 - heute: Johannes trat 2013 dem dänischen Tumbling-Nationalteam bei. Aufgrund von Verletzungen musste er eine ein- bis zweijährige Pause einlegen, ist jedoch seitdem wieder aktiv dabei.
  • 2013: Johannes vertrat Dänemark als Junior beim Odense World Cup, was seinen Einstieg in die internationale Wettkampfszene kennzeichnete.
  • 2015 - heuteSeit 2015 ist Johannes Mitglied des OGF Elite Tumbling Teams und repräsentiert dieses Team bei Wettkämpfen.
  • 2015: Johannes vertrat Dänemark bei der Jugend-Weltmeisterschaft (WAGC), einem internationalen Tumbling-Wettbewerb für Nachwuchsturner:innen.
  • 2021: WM - Individuell: 20. Platz, Team: Bronze
    Bei den Weltmeisterschaften 2021 erreichte Johannes den 20. Platz in der Einzelwertung und trug zur Gewinn der Bronzemedaille in der Teamwertung bei.
  • 2022: EM - Individuell: 7. Platz, Team: Silber. WM - Individuell: 7. Platz, Team: Silber 2022 war ein herausragendes Jahr für Johannes: Bei beiden Meisterschaften, der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft, erreichte er den 7. Platz in der Einzelwertung und half seinem Team, Silbermedaillen zu gewinnen.
  • 2024: EM - Individuell: 10. Platz, Team: 4. Platz. Bei den Europameisterschaften in Portugal erzielte Johannes kürzlich einen bemerkenswerten 10. Platz in der Einzelwertung und trug entscheidend dazu bei, dass sein Team den 4. Platz belegte. Diese Erfolge markieren ein weiteres bedeutendes Jahr in seiner Karriere und zeigen eindrucksvoll seine fortwährende Weiterentwicklung und Leidenschaft für den Sport.


Vorbereitung auf die Europameisterschaft: Ein Einblick in das Training auf Elite-Niveau

Johannes Juul Sømod geht jede Trainingseinheit mit der Präzision eines Ingenieurs und der Leidenschaft eines Athleten an. „Der Prozess, ein neues Element zu entwickeln und es im Wettkampf zu zeigen, ist einfach faszinierend,“ berichtet Johannes. Er betont, dass Erfolg im europäischen Tumbling mehr als nur Talent erfordert; es erfordert engagiertes und zielgerichtetes Training.

Wöchentlicher Trainingsplan

Johannes' wöchentlicher Trainingsplan ist intensiv und sorgfältig organisiert. Er verbringt 11,5 Stunden mit Tumbling, verteilt auf sechs Einheiten, und 5,5 Stunden mit Krafttraining, aufgeteilt in drei Sessions. Darüber hinaus ergänzt er sein Training um etwa 1,5 Stunden leichtes Konditionstraining. „Auch wenn ich gerne noch mehr trainieren würde, ist es wichtig, dass ich nicht nur hart, sondern auch klug trainiere,“ erklärt Johannes. Diese Balance wird durch gezielte Erholungsphasen sichergestellt, die eine vollständige Regeneration ermöglichen.

Daten und Leistung

Bei jedem Training sammelt Johannes detaillierte Daten: Anzahl der Sprünge, Trainingsdauer, Sprünge pro Stunde und Anzahl der Wettkampfsprüngen. Diese Daten werden analysiert, um den nachfolgenden Trainingsplan anzupassen und zu optimieren, den er in enger Zusammenarbeit mit seinem Trainer entwickelt. „Es kann schon etwas nerdig werden mit all den Zahlen und Diagrammen, aber als Maschinenbaustudent liebe ich diesen Teil. Er gibt mir eine konkrete Vorstellung davon, wie ich meine Leistung verbessern kann,“ fügt Johannes hinzu.

Diese Methode stellt sicher, dass er sich nicht nur physisch, sondern auch mental und technisch vorbereitet, was entscheidend ist, um auf höchstem Niveau zu performen. „Man kann vieles planen und vorbereiten, aber erst wenn man tumbelt, verbessert man sich wirklich. Daher ist es entscheidend, sowohl viel als auch smart zu trainieren,“ fasst er zusammen.


Qualifikation für die Europameisterschaft

Johannes Juul Sømods Weg zur Europameisterschaft im Tumbling war sowohl anspruchsvoll als auch leistungsintensiv. Mit nur vier verfügbaren Plätzen im dänischen Senior-Herrenteam und sieben starken Mitbewerbern erforderte der Auswahlprozess höchste Anstrengung und Präzision.

„Der Auswahlwettkampf war äußerst anspruchsvoll und umfasste zwei Wettbewerbe, in denen jeweils zwei Serien von acht Sprungkombinationen bewertet wurden. Nur die konstantesten und technisch versiertesten Turner konnten sich einen Platz im Team sichern,“ erklärt Johannes. Am Ende wurden er sowie Martin, Magnus und Alexander ausgewählt, was ihr hohes Niveau und ihr engagiertes Training widerspiegelt.



Europameisterschaft in Guimarães, Portugal

Die Meisterschaft, die vom 1. bis 8. April stattfand, stellte Johannes sowohl vor individuelle als auch teambezogene Herausforderungen. Am 3. April trat er in der zweiten von drei Startgruppen der Vorrunden an, was ihm einen strategischen Vorteil verschaffte: „Die Möglichkeit, die Leistungen meiner Konkurrenten vor meinem eigenen Auftritt zu beobachten, ermöglichte es uns, unsere Taktik anzupassen. Wir entschieden uns, dass ich sicherere Sprünge ausführen sollte, um eine gute Platzierung im Finale zu erreichen,“ erklärt er. Seine erste Runde beinhaltete eine bahnbrechende Kombination, die eine Vorwärtssalto mit halber Schraube und einen Miller umfasste – eine Premiere bei dieser Meisterschaft.

Trotz eines starken Starts stieß Johannes in seiner zweiten Runde auf Herausforderungen. Ein Sturz beim letzten Sprung kostete ihn wertvolle Punkte und verhinderte, dass er die individuelle Finalrunde erreichte, was zu einem 10. Platz führte. „Ein Fehler in einer solchen Runde ist mental sehr belastend. Im Tumbling zählt jeder kleine Fehler, da jede Runde nur etwa fünf Sekunden dauert,“ reflektiert er über den Druck und die Enttäuschung.

Teamfinale und Teamgeist
Im Teamfinale am 5. April sah sich das Team mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert, da eine Verletzung eines Teamkollegen die Gesamtleistung beeinträchtigte. „Wir mussten unsere Strategie kontinuierlich an die verbleibenden Stärken des Teams anpassen. Dabei wurden auch die Leistungen unserer Konkurrenten zu einem wichtigen Faktor in unseren Überlegungen,“ erläutert Johannes. „Obwohl wir keine Medaille gewonnen haben, waren wir alle stolz auf unseren Einsatz und unsere Fähigkeit, unter Druck zu bestehen.“ Besonders erfreulich war seine persönliche Leistung im Teamfinale, bei der er dem Team mit fehlerfreien Landungen eine wertvolle Unterstützung bot und so eine persönliche Erleichterung nach den vorherigen Enttäuschungen erlebte.

Persönliche Einblicke und Teamerfolge
„Obwohl wir über die Platzierung des Teams enttäuscht waren, war es für mich persönlich eine enorme Erleichterung, nach den vorherigen Rückschlägen gut abzuschneiden. Der Jubel, als ich den letzten Sprung landete, war eine Befreiung aller aufgestauten Gefühle,“ erzählt er. Gleichzeitig betont Johannes, wie wichtig es war, in den finalen Runden sowohl für sich selbst als auch für sein Team etwas zu leisten. Die Stimmung wurde zusätzlich gehoben, als sein Teamkollege Magnus Lindholmer in der individuellen Finalrunde Gold gewann – ein willkommener Erfolg für das dänische Team.

Johannes' Erfahrungen und seine Teilnahme an der Europameisterschaft spiegeln nicht nur sein Können und seine Hingabe wider, sondern auch den Zusammenhalt und die Stärke, die die dänische Eliteturner:innen auf internationaler Ebene auszeichnen.



Zukunft und Erwartungen

Johannes Juul Sømod steht an einem bedeutenden Wendepunkt in seiner Karriere. „Obwohl ich mir bewusst bin, dass meine Zeit auf der Nationalmannschaftsebene nicht ewig währen wird, habe ich das Gefühl, dass ich noch viele gute Jahre vor mir habe,“ reflektiert Johannes. Mit einer realistischen Einschätzung der Natur von Sportkarrieren zögert er, ein endgültiges Datum für seinen Rücktritt vom Turnen festzulegen. „Viele Athletinnen und Athleten entscheiden sich, ihre Karriere mit einem großen Meisterschaftsereignis zu beenden, aber ich habe keine Pläne, meinen letzten Wettbewerb festzulegen. Ich genieße den Prozess – das Training, die Weiterentwicklung und die Wettbewerbe,“ erklärt er mit ruhiger Entschlossenheit.

Mit Blick auf die Zukunft ist Johannes gespannt auf kommende Wettkämpfe, darunter Faceoff und den French Cup im Herbst 2024 sowie die Weltmeisterschaft im Herbst 2025. Diese Ereignisse bieten ihm die Gelegenheit, sich weiterhin selbst herauszufordern und sein Können auf der internationalen Bühne unter Beweis zu stellen.

Abschließend drückt Johannes seine große Dankbarkeit gegenüber PE-Redskaber für ihre Unterstützung aus. „Es ist eine Ehre, PE-Redskaber zu repräsentieren – ein Unternehmen, dessen Werte mir sehr am Herzen liegen. Ihr Engagement, durch innovative Lösungen das Turnen voranzubringen, hat nicht nur mir persönlich geholfen, sondern auch den gesamten Sportbereich bereichert,“ erklärt er. Johannes blickt gespannt auf die weitere Zusammenarbeit mit PE-Redskaber und darauf, gemeinsam neue Maßstäbe in der Welt des Turnens zu setzen.